Florian Käppler hat zusammen mit Pierre Funck, Professor für Musiktheorie am Trossinger Institut für Alte Musik, den neuen Studiengang Musikdesign initiiert.

Neuer Studiengang Musikdesign

Mit Sound im Blut

Musik ist doch brotlose Kunst! Das und vieles mehr bekommen diejenigen oft zu hören, die mit Musik ihr Geld verdienen wollen. Doch dass dieses Klischee längst veraltet ist, zeigt der neue Studiengang Musikdesign. „Mit diesem Studiengang wollen wir Leuten, die Musik und Sounds machen, Tätigkeitsfelder öffnen, von denen sie leben können und nicht nur als ausführende Dienstleister tätig sind“, so Florian Käppler, Mitinitiator und Dozent des neuen Studiengangs.


Musikdesigner

Musikdesign, das ist die Arbeit mit dem Klang als Teil einer Gesamtinszenierung. Musikdesigner gestalten zum Beispiel Klanggebilde aus den Elementen Musik, Sprache, Sound und Geräusch für einen Werbefilm oder zum Beispiel Computerspiele. Sie arbeiten angestellt oder selbstständig u. a. als Komponisten, Sounddesigner oder Tonregisseure, in der Medienproduktion oder in der Klanggestaltung wie zum Beispiel für Rundfunk, Fernsehen oder Museen.


Kreativ und praxisorientiert

Das besondere an dem Studiengang Musikdesign ist der praxisorientierte Teil. Inhalte des Stundenplans sind deshalb auch Projektarbeit an realen Aufträgen. Dadurch können die Studenten Kontakt zu zukünftigen Arbeitgebern knüpfen. Der Bedarf an Musikdesignern und zukünftigen Absolventen des Studiengangs ist groß.


Markt für Absolventen

Hier wird also nicht ins Blaue hinein studiert, sondern es gibt tatsächlich einen Markt für Absolventen – und der wächst und ändert sich stetig.


Dozent Florian Käppler

Umso wichtiger, die Materie von jemandem gelehrt zu bekommen, der sich auskennt. Dozent Florian Käppler, Kopf der Firma „Klangerfinder“ in Stuttgart, kann dieses Wissen mit seiner langjährigen Berufserfahrung optimal an die Studenten weitergeben. „Klangerfinder“, das sind kreative Köpfe aus den Bereichen Komposition, Sounddesign, Tonmeister, Musikproduzenten und Konzeptioner. Zuletzt haben sie zum Beispiel die Raumklangbespielung für den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung Expo in Shanghai gestaltet.


Mit Computer zur Aufnahmeprüfung

Geeignet ist der Studiengang für alle, die nicht reine Musik-Interpreten werden wollen: Cracks aus den Bereichen Musik, Komposition, Sounddesign, DJing, Mediengestaltung oder Szenografie. Voraussetzungen für das Bestehen der Aufnahmeprüfung ist nicht etwa das Notenlesen. „Uns ist vor allem die Kreativität wichtig“, so Käppler. Deshalb kann man auch mit dem Laptop zur Aufnahmeprüfung kommen.


Musikwissenschaftliche Fächer

Doch natürlich ist ein theoretisches Fundament wichtig. So stehen neben den kreativen und praxisorientierten Aufgaben auch musikwissenschaftliche Fächer wie Komposition, Gehörbildung und Notationskunde auf dem Lehrplan. Absolventinnen und Absolventen erwerben nach acht Semestern den akademischen Grad „Bachelor of Music“. Den Studiengang Musikdesgin bietet die Staatliche Hochschule für Musik Trossingen in der Kooperation der Hochschule Furtwangen an. (JB)

12.06.2010
(Ausgabe Juni 2010)