Szenemagazin Sub Culture

„Näher an den Leuten dran“

Vladimir Alagic und Martin Elbert

GOOD NEWS hat den Herausgeber Vladimir Alagic und den Chefredakteur Martin Elbert in ihrer Redaktion in der Theodor-Heuss-Straße besucht und mit ihnen über den Erfolg ihres Magazins Sub Culture gesprochen.

GOOD NEWS : Sub Culture gibt es nun schon seit knapp 13 Jahren und bereits in mehreren Städten. Wo war der Ursprung?

Vladimir Alagic : Stuttgart ist die Mutterstadt. Hier wurde das Magazin ins Leben gerufen. Vor sechs Jahren hab ich Sub Culture übernommen. Angefangen als „Heftleverteiler“ über Anzeigenverkäufer bis zum Herausgeber eben.

GOOD NEWS : Vom „Heftleverteiler“ zum Herausgeber, klingt beinahe wie „vom Tellerwäscher zum Millionär“. Wie begann denn die Geschichte des Magazins?

Martin Elbert : 1995 war die Welt noch ein bisschen anders. Die Leute hatten noch kein Internet. Das Konzept war, so einfach wie möglich ein kostenloses Magazin herauszubringen, das das Nightlife in Stuttgart zusammenfasst. Vor allem von Leuten gemacht, die direkt aus der Szene kommen und dementsprechend Szenewissen besitzen. Sub Culture will einfach näher an den Leuten dran sein.

Vladimir Alagic : Es war einfach das neue gängige Format in der Szene, womit man die Clubs präsentieren kann. Im kleinen Taschenformat – zum überall hin Mitnehmen.

GOOD NEWS : Es muss ein toller Job sein – Materialsammlung auf Parties. Wie sieht Ihre Recherche aus, gehen Sie dazu immer in die Clubs?

Martin Elbert : Über die Jahre haben wir zu jedem Clubbetreiber einen sehr guten Draht. Ich bin viel im Internet. Vieles läuft über E-Mail, ich arbeite fast nur vom Büro aus.

Vladimir Alagic : Unser Netzwerk ist inzwischen riesig. Wir sind auch Sammelstelle für Beschwerden, die eigentlich die Clubs betreffen und nicht uns. Dadurch bekommen wir auch sehr viel von außen mit. Außerdem legen wir beide auf, das heißt, wir haben aus allen Richtungen Bezug zur Szene.

GOOD NEWS : Es gibt zum Thema Weggehen mehrere Magazine in Stuttgart. Was unterscheidet Sub Culture von den anderen?

Martin Elbert : Das ist unsere Lieblingsfrage (lacht). Wir heben uns auf jeden Fall qualitativ ab, da wir unsere ganzen Beiträge selbst schreiben und nicht, wie es viele andere tun, einfach irgendwelche Pressetexte kopieren. Qualität setzt sich am Ende durch, deshalb gibt es uns noch und viele andere Magazine nicht mehr.

GOOD NEWS : Es hat sich viel getan im Stuttgarter Nachtleben. Was sagen Sie zur Entwicklung der Theodor-Heuss-Straße?

Vladimir Alagic : Die Entwicklung hat positive und negative Seiten. Die Theodor-Heuss-Straße eignet sich zum draußen Sitzen, zum kurz mal Einkehren mit ein paar Leuten. Für die Stadt bedeutet diese Entwicklung, dass noch mehr Leute vom Umland in die Stadt gezogen werden. Außerdem ist die „Partymeile“ bundesweit in aller Munde, wenn es um Stuttgart geht.

GOOD NEWS : Und was ist Ihr persönlicher Ausgehtipp?

Martin Elbert : Dieses Jahr noch mal auf jeden Fall die Geißstraße, ganz klar.

GOOD NEWS: Vielen Dank für das Gespräch. (HH)

02.07.2008
(Ausgabe Juli 2008)