Bald schon Wirklichkeit: Das „Zentrum für virtuelles Engineering“ des Stuttgarter Fraunhofer IAO. (Bild: Fraunhofer IAO, UNStudio, ASPLAN)

Neubau des Fraunhofer IAO

Virtuelle Reise

Das Gebäude kommt immer näher. Das Dach fliegt in unglaublicher Geschwindigkeit heran. Augen zu und – „schwupp!“ – befindet sich der Besucher schon im obersten Stockwerk des Zentrums für virtuelles Engineering.

Ein virtueller Rundgang

Durch Wände gehen und durch Decken schweben – das ist möglich durch eine virtuelle Begehung in den Virtual-Reality-Studios des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). So kann das neue Gebäude, das auf dem Fraunhofer-Campus in Stuttgart-Vaihingen entsteht, schon eineinhalb Jahre vor seiner Fertigstellung von innen, außen, oben und unten genau begutachtet werden.

Plattform für Forscher und Entwickler

Das „Zentrum für Virtuelles Engineering – Haus der Wissensarbeit ZVE“ wird als Plattform für Erforschung, Entwicklung und Erprobung von Virtual-Reality-Technologien dienen. Was liegt also näher, als die Möglichkeiten des virtuellen Engineerings anhand des Gebäudes zu verdeutlichen.

Zukünftges greifbar machen

Virtuelles Engineering, das ist keine abstrakte Wissenschaft, sondern bietet selbst dem Endverbraucher Vorteile. So wird virtuelles Engineering beim Hausbau zur Bemusterung eingesetzt. Die Hauskäufer können sich virtuell in ihrem zukünftigen Heim bewegen und die Farbe der Wände, die Gestaltung der Außenfassade, die Holzart des Parketts und Muster der Badezimmerfliesen auswählen.

Architektonisch verwandt mit dem Mercedes-Benz Museum

Der Neubau des vierstöckigen Gebäudes mit 3.100 Quadratmetern Fläche für Labors und Arbeitsumgebungen wird von Bund und Land finanziert. Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Architekturbüro UNStudio – in Stuttgart bekannt durch das Mercedes-Benz Museum. Und so verwundert es nicht, dass der Neubau entfernt an den Untertürkheimer Museumsbau erinnert.

Ausgezeichnete Nachhaltigkeit

„Das Gebäude verkörpert unsere neuesten Konzepte hinsichtlich einer integrierten und nachhaltigen Planung“, sagt der federführende Architekt Ben van Berkel. Die nachhaltige Bauweise des Gebäudes wurde bereits Anfang 2009 mit dem „Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen in Gold“ ausgezeichnet. (VP)

28.11.2009
(Ausgabe Dezember 2009)